Dietmar Bartsch

Sehr geehrte Frau Pau,

ich verstehe jetzt garnichts mehr so richtig was mit und um Herrn Bartsch los ist.Warum gibt er auf?

Ich verstehe es leider auch nicht so richtig weil die Springer-Presse und andere Medien außer Hetze, Halbwahrheiten bis hin zur Lüge gegen die Links-Partei nichts konkretes sagen.

Sie wissen ja das Ihre Meinung und Aussagen für mich sehr wichtig sind. Ich danke Ihnen Frau Pau.

Gruß Michael Lämpe
Berlin
15. Januar 2010

Sehr geehrter Herr Lämpe,

mit ihren Fragen stehen Sie nicht allein. Seit Wochen schaukelt sich ein Konflikt innerhalb der Links-Partei hoch, der rational schwer nachvollziehbar ist. Natürlich wird er von manchen Medien eifrig geschürt. Aber ebenso klar scheint, dass es auch innerparteiliche Brandbeschleuniger gibt.

Ich kenne keine Erklärung dafür, die mich und die Sie befriedigen könnte. Sicher hat Lothar Bisky Recht, wenn er sinngemäß meint: Die Linke hat zwei Gegner, die Niederlage und den Erfolg. Mit beiden kann sie offenbar nicht umgehen. Genau das scheint sich erneut zu bestätigen.

Zuletzt wurden intern und medial alle ungelösten Konflikte auf Dietmar Bartsch fokussiert. Mitnichten durch alle. Aber er wurde gordisch verknotet und er konnte diesem Dilemma offenbar nicht mehr entkommen, ohne der Linken zu schaden. Also verzichtete er - loyal - auf eine erneute Kandidatur.

Meine Erfahrungen aus inzwischen fast 20 Jahre Politik besagen: Sobald Sachfragen als Machtfragen und sobald inhaltliche Differenzen als Personal-Divergenzen „verhandelt“ werden, wird's ungemütlich und destruktiv. Das ist aktuell offensichtlich der Fall. Ich bedaure das sehr.

Denn es klärt nichts. Es verunsichert. Und es lenkt ab. Deshalb habe ich mich wochenlang auch allen Medien verweigert, die mir eine innerparteiliche Querelen-Diskussion aufdrücken wollten. Heute habe ich mich erstmals wieder öffentlich dazu geäußert, siehe www.petrapau.de

So oder so bleibt: Eine starke Linke ist bitter nötig - als gesellschaftliche Alternative gegen den allgemeinen Sozial- und Demokratieabbau. Eine Linke, die sich aber vorwiegend mit sich selbst beschäftigt, langweilt und macht sich selbst überflüssig. Das will ich nicht.

Mit solidarischen Grüßen

Petra Pau
16. Januar 2010

 

 

16.1.2010
www.petra-pau.de

 

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