„Ich gehe wählen!“

Wahl-Fang - Kampagne von politik.de

am 11. September 2002 auf der Startseite

1. Ich gehe wählen,

weil ich mich nicht von einer ‚falschen’ Partei regieren lassen will.

2. Warum ist eine hohe Wahlbeteiligung Ihrer Meinung nach so wichtig für eine funktionierende Demokratie?

Je stärker die Mitbestimmung, desto kräftiger ist die Demokratie, allerdings: das gilt nicht nur für Wahlen. Wir brauchen mehr direkte Demokratie, auch auf Bundesebene.

3. Stehen Ihrer Ansicht nach eher die Politiker und ihre Person oder die inhaltlichen Programme der Parteien im Zentrum der Wahlentscheidung?

Der Medientrend hofiert Personen und Images, leider. Ich stehe, wie es neudeutsch heißt, für Inhalte, natürlich als Person.

4. Welche Auswirkungen hat der Wahlkampf Ihrer Meinung nach auf die Wahlentscheidung der Bürger?

Wahlkampf ist Ernte nach langer Hege. Was jahrelang versäumt wurde, ist nicht kurzfristig wett zu machen. Zugleich: Wer nicht gründlich erntet, also für seine Wahl kämpft, der braucht auch nicht über leere Scheuer klagen. Das Stichwort „Fernsehduelle“ stört mich allerdings heftig. Es suggeriert, es ginge um zwei Leute, aktuell um zwei Männer. Nein, es geht um eine andere Politik.

5. Wo sehen Sie die Mitverantwortung der Politik für die Politikverdrossenheit innerhalb der Bevölkerung?

Es gibt sie, leider. Nur Politik ist mehr, als der offizielle Politikbetrieb. Deshalb Vorsicht mit der vermeintlichen „Politikverdossenheit“, die eigentlich Parteien bzw. einzelne Politiker meint. Grundsätzlich: Gäbe es mehr direkte Demokratie, dann würde auch die Selbstherrlichkeit und der Kaufwert mancher Politiker schwinden.

6. Wie wollen Sie die traditionelle Wählerschaft Ihrer Partei zur Wahl mobilisieren?

Harald Schmidt hat das PDS-Programm auf zwei gute Punkte gebracht: „Frieden und Wohlstand für alle.“ Und er hat sich gewundert, warum uns nicht viel mehr Leute wählen. Also nicht nur die „traditionelle“ Wählerschaft. Die hat jede Partei natürlich gern, aber es gibt sie immer weniger. Die Muster des mittleren 20. Jahrhunderts sind überholt, der religiös oder klassenmäßig definierte „Stamm“ schrumpft, auch der ideologisch geprägte. Mir geht es weniger um hehre Partei-Treue, als um aktiven Politik-Zuspruch.

7. Können Sie sich noch an Ihre erste Wahl erinnern?

Klar, 1990 kandidierte ich in Berlin-Hellersdorf zu Kommunalwahlen, 1994 nutzte ich die Bundestagswahl, um die PDS im Berliner Westen bekannter zu machen und 1995 war ich Spitzenkandidatin der PDS für das Berliner Landesparlament.

8. Welches sind für Sie die größten Hindernisse für eine effektive Umsetzung politischer Konzepte?

Darüber denke ich öfter nach.

9. Warum sind Sie Politiker geworden?

Ich will selber bestimmen und nicht ‚verwaltet’ werden. Aber es geht nicht nur um mich. Es läuft etwas grundsätzlich schief. Viele wissen es, noch mehr spüren es. Ich sage immer: „Mischt euch ein“.

10. Vorausgesetzt, Ihre Partei gewinnt die Wahl, welches Thema wird als erstes auf der Agenda stehen?

Frieden und vor allem mehr Demokratie, also Mitbestimmung der Betroffenen, denn das ist ein General-Schlüssel zu allen anderen Fragen.
 

 

 

11.9.2002
www.petra-pau.de

 

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