Leitkultur attackiert Vielfalt

Feierlicher Jubiläumsgottesdienst - 40 Jahre Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.
Grußwort von Petra Pau, Berlin, 27.05.2017

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Lange, viel zu lange galt in Deutschland der § 175 in verschiedenen Prägungen. Ohne Zweifel, am tödlichsten in der Nazi-Zeit. Aber auch hernach galten Schwule und Lesben noch als abartige Kriminelle, als Fremde der Gesellschaft.

Dagegen hatte sich die ökumenische Arbeitsgruppe „Homosexuelle und Kirche“ gegründet. Das war vor 40 Jahren. Anfangs eher als Selbsthilfegruppe, inzwischen längst als agile Initiative für Bürgerrechte und Demokratie.

Derweil hat sich das allgemeine Klima gegenüber Lesben und Schwulen geändert, verbessert. Aber es bleibt labil. Allemal vom rechten Rand gibt es immer wieder Angriffe und mithin gegen Artikel 1 Grundgesetz:

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Wohl bemerkt: Aller Menschen, nicht nur der Schönen und Reichen, nicht nur der Heteros und Weißen!
Der Geist der Bibel ist älter und sendet ähnliche Botschaften.

Übrigens, jeder Versuch, die gesellschaftliche Vielfalt in eine deutsche Leitkultur zu pressen, birgt Ansätze für eine würdelose Einfalt, finde ich.
Auch dagegen wünsche ich Ihnen fürderhin viel Kraft und Ideen.

Ich grüße Sie mit allen Farben des Regenbogens,
 
Petra Pau
 

 

 

27.5.2017
www.petra-pau.de

 

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