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Mein Vorschlag: Das deutsche Ost-West-Problem mit einem Dreh lösen. Einmal im Jahr werden der Kompass und mithin die Koordinaten um 90° gedreht. So wird der Ostdeutsche zum Süddeutschen, das Wessi zum Nordi.
Nach einem weiteren Jahr erfolgt die nächste Drehung. Dann ist der Berliner Pfälzer und der Bayer Friese. Im dritten Jahr wären die Schwaben Nachbarn der Böhmer und McPomm erfreute sich am kleinen Grenzverkehr mit Holland.
Doch die Vorteile sind noch weitgehender. Schon nach einem Jahr würde im ehemaligen Osten wieder Bundes-Liga gekickt. Es wäre auch unerheblich, wenn die deutsche Rechtschreibkommission - wie jetzt - von einem Bayern geleitet wird. Alle Altländler kämen binnen drei Jahren garantiert in die neuen Bundesländer. Nicht als Touris, sondern als Deutsche - das bildet.
Die Bundespolitik könnte sogar ungestört weiter ruhen. Benachteiligungen Ost würden sich ebenso ausgleichen, wie andere regionale Unterschiede, da alle binnen einer Legislatur in ihren Genuss kämen. Das schafft Gerechtigkeit. Dumm dran wären lediglich ein paar Mitteldeutsche im Ländereck Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt. Denn sie würden weitgehend auf der Stelle rotieren. Aber generell brächte der Dreh vieles in Bewegung.
Petra Pau, PDS im Bundestag
3. August 2005
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