Impressionen vom Parteitag


 

Caligari-Halle; Foto: Axel Hildebrandt PDS-Parteitag; Foto: Axel Hildebrandt

„Das Cabinet des Dr. Caligari“ (1920) gehört zu den Klassikern deutscher Filmkunst. Die Geschichte dreht sich um Wahn, Verführung und Ohnmacht. „Ob nun mit Vorbedacht oder nicht, der 'Caligari'-Film deckte eine Situation auf, in der die Seele nur zwischen Tyrannei und Chaos zu wählen hat“, heißt es einer Filmkritik. Zwei Tage und eine halbe Nacht lang berieten die rund 400 Delegierten des PDS-Parteitages ausgerechnet in der „Caligari“-Halle im Filmpark Babelsberg. Tyrannei und Chaos blieben diesmal aus.

Gregor Gysi; Foto: Axel Hildebrandt Abstimmung; Foto: Axel Hildebrandt

Der 9. Parteitag konstituierte sich und wählte einen neuen PDS-Vorstand. Seine Hauptaufgabe besteht darin, zur Bundestagswahl 2006 die Rückkehr der PDS in Fraktionsstärke zu sichern. PDS-Vorsitzender wurde erneut Lothar Bisky. Der Parteitag beschloss einen Strategieantrag „Für eine starke PDS - sozial, mit ganzer Kraft“. Ein Alternativantrag der Kommunistischen Plattform fiel durch. Auch Gregor Gysi sprach auf dem Parteitag. Sein Thema für 15 Minuten: „15 Jahre Einheit - 15 Jahre PDS!“ Er erfüllte sein Rede-Soll zu 267 Prozent.

der neu gewählte Parteivorstand; Foto: Axel Hildebrandt Lothar Bisky; Foto: Uwe Stümke

Gesine Lötzsch und Petra Pau bilanzierten zur Halbzeit der Legislatur ihre Arbeit als „PDS im Bundestag“. Zur Freude vieler Delegierter begann Petra mit den Worten: „Fragt die Randfichten, wie es der PDS im Bundestag geht, und ihr werdet hören: Ja - sie lebt noch! - Und sie stirbt nicht!“ Erstmals kürte ein PDS-Parteitag seine Gremien über ein drahtloses TED-System. Das verkürzte die Wahlgänge erheblich, nicht aber den Parteitag, denn die PDS liebt Geschäfts-Ordnungs-Anträge und die kosten Zeit. Demokratie hat ihren Preis.

Petra Pau während ihrer Bilanzrede; Foto: Axel Hildebrandt Bild live; Foto: Axel Hildebrandt

Parteitage sind Kraft raubend. Die Berliner Delegierten folgten konzentriert dem Geschehen. Die „PDS-nahe Jugend Berlin-Brandenburg“ stärkte sich zwischendurch. Sie hatte ohnehin eine eigene Botschaft als Transparent aufgehängt: Länderfusion 2009, damit auch Brandenburg wie Berlin rot-rot geführt wird. Drinnen, im Saal, spielte das keine Rolle. Dort setzte die Brandenburger PDS-Jugend Dagmar Enkelmann einen roten Hut auf.

Berliner Delegierte; Foto: Elke Brosow PDS-nahe Jugend Berlin-Brandenburg; Foto: Elke Brosow

Pressefreiheit ist wichtig und sie ist plural. So bekommt ein Parteitag viele vereinzelte Facetten. „Gysi stiehlt allen die Show“, kommentierte die ‚Märkische Allgemeine'. „PDS hält Hartz IV für verfassungswidrig“, meldete die ‚'Offenbach Post'. Das ‚Neue Deutschland' fand: „Genossen springen im strategischen Dreieck“. Die ‚Taz' blieb auf ‚junge Welt'-Niveau und verriss den Parteitag. Und ‚Phoenix' sendete weniger, als davor über den CDU-Nachwuchs.

Fotos: Axel Hildebrandt, Elke Brosow und Uwe Stümke

 

 

1.11.2004
www.petra-pau.de

 

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