Kritik an Sitzungsabbruch

frage: Liebe Frau Pau,

ich habe ab und an gern mal ihre Verlautbarungen gelesen. Doch über Ihr Vorgehen bei der Sitzung über das Betreuungsgeld - Sie haben die Bundestagsdebatte darüber abgebrochen - bin ich maßlos enttäuscht. Es ist bekannt, dass so und ähnlich gerne mal in (links)extremistischen Kreisen vorgegangen wird. Aber von Ihnen hätte ich das nicht erwartet.

Ich und meine Frau, als treusorgende Eltern, hoffen noch immer auf eine wirklich freie Wahlentscheidung, wir wollen unseren Kindern keinesfalls die Krippe antun. Doch diese haben Sie mit Ihrem unwürdigen Vorgehen nun (hoffentlich nicht nachhaltig) negativ beeinflusst. Denken Sie bitte daran, dass die allermeisten Eltern ihre Kleinstkinder lieber zu Hause erziehen würden, wenn sie die Wahl dazu hätten und nicht aus finanz-politischen Gründen dazu gezwungen werden. Auch ist nun mehr als hinreichend erwiesen, dass Kinder, die Erziehung zu Hause in der intakten Familie erleben durften, deutlichst im Vorteil sind gegenüber den Kindern, die schon früh in die Krippen abgeschoben wurden. Das gilt für das psychische UND physische lebenslange Wohlbefinden, wie die neuesten Studien belegen.

Ich wünsche mir von Ihnen, dass Sie weiterhin fair agieren, auch wenn man anderer Meinung sein sollte.

Hochachtungsvoll
Patric Pisot
Mecklenburg-Vorpommern
16. Juni 2012

Sehr geehrter Patric Pisot,

wenn Sie dem nachstehenden Link folgen, so kommen Sie zu einer Kommentierung meines Agierens am 15. 06. 2012 durch den Bundestag selbst:

http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/39453344_kw24_aufhebung_sitzung1/index.html

Dem können Sie entnehmen, was ich ihnen ansonsten auch geantwortet hätte.
Der Bundestag hat eine Geschäftsordnung. Sie schreibt vor, wann ein Hammelsprung einzuleiten ist, und sie schreibt vor, dass die Plenarsitzung zu beenden ist, wenn keine Beschlussfähigkeit mehr gegeben ist.
Beides habe ich als leitende Vize-Präsidentin getan. Von „unwürdigem Vorgehen“ kann daher keine Rede sein.

Mit trotzdem freundlichen Grüßen

Petra Pau
Berlin, 17. Juni 2012

 

 

17.6.2012
www.petra-pau.de

 

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