Sehr geehrter Hartmut Hopp,
natürlich ist die Äußerung des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt absurd. Er wurde dafür auch umgehend und über alle Parteigrenzen hinweg kritisiert, auch von mir.
Aber Wolfgang Böhmer (CDU) ist kein Einzeltäter. Vor Jahren leitete ein bekannter Kriminologe aus Niedersachsen die Kriminalität in den neuen Bundesländern aus der Tatsache ab, dass dort viele in ihrer Kindheit in Kindergärten waren (westdeutsch: Kita), wo sie meist zur selben Zeit getopft wurden, sprich: Sie wurden aufs Töpfchen gesetzt.
Der Innenminister in Brandenburg, ebenfalls CDU und westsozialisiert, befand: Die kriminelle Verantwortungslosigkeit vieler Ossis rühre daher, dass Anfang der 1960er Jahre die Landwirtschaft kollektiviert wurde, sprich: Die Bäuerinnen und Bauern bildeten - freiwillig oder bedrängt - Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaften, kurz LPG.
Seither frage ich mich: Ging Peter Hartz in einen DDR-Kindergarten? Oder war Klaus Zumwinkel in seinem ersten Leben ein LPG-Bauer? Ich will die Folge möglicher Fragen gar nicht fortsetzen.
Die Tötung von Kindern ist ein besonders abscheuliches Verbrechen. Dagegen helfen keine dummen Sprüche, sondern wenn, dann eine bessere Prävention, die aktuell auch aus mehr sozialer Gerechtigkeit, einer besseren Jugend- und Familienpolitik bestehen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Pau
z. Zt. Israel, Jerusalem
25. Februar 2008
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