Nichtraucherschutzgesetz?

frage: Ich als Raucher kann diesem Gesetz in der jetzigen Fassung nur bedingt zustimmen. Es wurde u. a. behauptet, daß es in Ländern wie England oder Frankreich sehr gut angenommen wurde. Das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Seite ist, daß infolge dessen tausende von kleinen Kneipen geschlossen haben. In diesen Ländern aber auch der Mindestlohn schon eingeführt wurde und auch super funktioniert. Demzufolge der Bürger auch mehr Geld hat um diese Gastlichkeiten aufzusuchen. Wie auch von der Linkspartei lange vor der SPD gefordert.

Meine Fragen? Warum überläßt man es nicht den Wirten dieser Kneipen, wen sie bewirten wollen? Was werden Anwohner dieser Kneipen davon halten? (Im Sommer) Was empfehlen sie Langzeitarbeitslosen, die einen Job in einer Firma, sei es als Cheffahrer oder Sekretärin bekommen. Und in der Probezeit den Chef in dieser Zeit nachdrücklich auf den Nichtraucherschutz hinweisen. Wird es dann nicht so sein, das mit dieser Zeit das Arbeitsverhältnis beendet wird? Siehe Meldung einer PC-Firma in Schleswig, die Nichtraucher gekündigt hat. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Meldung, dass immer mehr Bürger (Hartz4, Rentner, Arbeitslose) den Gang zum Arzt wegen der inzwischen gestiegenen Kosten scheuen bzw. nicht aufbringen können! Tendenz steigend. Daß Ihre Partei nicht gegen diesen Sozialabbau im Bundestag ankommt ist mir klar, hat ja SPD und Union in den letzten Jahren zur Genüge bewiesen. Ich persönlich wünsche Ihrer Partei ein weiteres Erstarken, auch in den westdeutschen Länderparlamenten.

Rüdiger Tinius
26. Januar 2008

Sehr geehrter Rüdiger Tinius,

ich bin Nichtraucherin und finde es richtig, dass Menschen, die selbst nicht rauchen, vor fremden Rauch geschützt werden. Ich bin aber keine militante Nichtraucherin und ich könnte mir durchaus auch liberalere Lösungen vorstellen, als die nunmehr durch die Landesparlamente beschlossenen.

Der allgemeine Sozialabbau, den Sie beklagen, ist in der Tat ein zentrales Problem. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger werden verarmt. Zunehmend auch Kinder, denen dadurch Zukunftschancen genommen werden. Und zunehmend auch Seniorinnen und Senioren, die ein Leben lang gearbeitet haben.

Das alles ist nicht Gott gegeben, sondern von der Politik gewollt, konkret von der CDU/CSU über die FDP und SPD bis hin zu Bündnis 90/Die Grünen.

Trotzdem will ich Ihnen gern ein wenig Mut und Hoffnung machen. Denn DIE LINKE wirkt durchaus. So hat die SPD unsere Forderung nach gesetzlichen Mindestlöhnen Not gedrungen übernommen und auch das ALG I wird für ältere Arbeitslose wieder länger gezahlt. Das ist noch keine soziale Wende, aber immerhin ein Anfang.

Mit solidarischen Grüßen

Petra Pau
Berlin, 29. Januar 2008

 

 

29.1.2008
www.petra-pau.de

 

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