Wahlen in Hessen und Niedersachsen

Hallo Petra,

für den Einzug in die Landtage Niedersachsen und Hessen spreche ich Euch meinen Glückwunsch aus. Zugleich gibt es in NDS gleich mehrere Bezirke, in denen die Linke zur drittstärksten Partei gewählt wurde. Mit sage und schreibe 7,1% wird gar deutlich, dass Links nicht nur links ist, sondern sozialer als sozialdemokratisch. Dies wissen die Wähler und deshalb ist das Ergebnis - wie es ist - ein „starkes“ und ausbaufähiges Ergebnis. Es lässt sich nicht mehr wegreden oder degradieren. Wenn ein Volk krank ist und nicht richtig behandelt wird, beschafft es sich ihre eigene Medizin.

„Ich will, dass jeder Bauer am Sonntag ein Huhn im Topf hat.“ Henri IV, Le Grand (1553 - 1610), König von Frankreich (1589-1610)

Alles erdenklich Gute weiterhin
Gabriele Peschel
Niedersachsen
28. Januar 2008

Sehr geehrte Gabriele Peschel,

die üblichen Presse-Konferenzen nach der Wahl sind gelaufen. Alle Parteien haben entweder gewonnen oder unfair verloren. Das kenne ich seit Jahren.

Das wirklich Entscheidende ist, dass DIE LINKE in der dritten Landtagswahl in Folge in ein westdeutsches Landes-Parlament gewählt wurde.

Und sie wurde gewählt, egal ob die SPD jeweils zugelegt hat oder verlor. Dasselbe trifft auf die Resultate der CDU zu. DIE LINKE wurde gewählt.

Das Fünf-Parteien-System, dessen Grundlage zur Bundestagswahl 2005 gelegt wurde, wurde so bestärkt. Das ist entscheidend und wichtig.

Die Kommentatoren überschlagen sich. Kurt Beck distanziert sich von der „so genannten Linken“, die er eigentlich verhindern wollte. Vergebens.

Und die Union bemüht die alte Kalte-Kriegs-Parole: „Freiheit statt Sozialismus!“ An so viel Realitäts-Verlust ist die DDR gescheitert.

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich mit Gesine Lötzsch die Linke allein im Bundestag vertrat. Immer stand es zwei zu vier.

Zwei Abgeordnete für mehr soziale Gerechtigkeit, für mehr Demokratie und für Frieden. Und vier Fraktionen, die genau dagegen agierten.

Inzwischen sind die Verhältnisse anders, „ausbaufähig“, wie Du schreibst. Gut so. Am Wahlabend haben wir gefeiert, aber nun muss es weiter gehen.

Dafür wünsche ich uns viel Kraft, einen langen Atem, den nötigen Optimismus, möglichst wenig kleinlichen Streit und zuweilen mehr solidarischen Humor.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Pau
Berlin, 29. Januar 2008

 

 

29.1.2008
www.petra-pau.de

 

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