Sehr geehrter Jochen Hermann,
vielen Dank für Ihren Zuspruch. Die Reden, die auf den 10. Hannah-Arendt-Tagen angeboten wurden, können Sie demnächst hören. Die ersten Audio-Dateien wurden vom Veranstalter bereits unter http://www.hannah-arendt-hannover.de/aktuell_audiofiles.htm ins Internet gestellt.
Nun zu Ihrer Frage: Ich habe über ein zweischneidiges Schwert gesprochen, als ich an die Bedeutung des Datenschutzes für die Demokratie erinnerte. Ein Zusammenhang, der wenigen bewusst ist und der vielfach ausgeblendet wird. Zweischneidig deshalb, weil die Begehrlichkeiten des Staates und der Wirtschaft zunehmen, persönliche Daten zu horten. Das ist gefährlich. Zugleich geben immer mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Daten allzu freimütig preis. Sei es, weil sie meinen, dass sie nichts zu verbergen haben. Sei es, weil sie sich dadurch wirtschaftliche Vorteile erhoffen, etwa durch Bonus-Geschenke in Supermärkten. Ich könnte die Liste fortsetzen.
Ob persönliche Daten geschützt werden oder nicht, ist mitnichten nur ein individuelles Problem, es ist zugleich ein gesellschaftliches. Ohne Datenschutz kann es keine Demokratie geben. Und deswegen habe ich diesen Passus in meine Rede aufgenommen - auch zur erfreulichen Überraschung mancher Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 10. Hannah-Arendt-Tage.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Pau
18. Oktober 2007
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