Sehr geehrter Ulrich Krause,
die so genannte prekären Beschäftigungsverhältnisse, schlecht bezahlt, höchst unsicher und häufig nicht einmal versichert, sind ein Dauerthema der LINKEN. Früher sprach man von Ausbeutung und das trifft es wohl auch heute. Sie hat zugenommen und zumindest zwei Entwicklungen haben das begünstigt: Die zunehmende Privatisierung vormals öffentlicher Unternehmen und natürlich die Massenarbeitslosigkeit. Beide erhöhen den Druck auf Beschäftigte, sich möglichst billig zu verkaufen.
Unser Slogan heißt: Von Arbeit muss man Leben können. Deshalb fordern wir auch einen gesetzlichen Mindestlohn von 8 Euro pro Stunde. Inzwischen haben sich fast alle Gewerkschaften dieser Kampagne angeschlossen. Zumal es in 18 der 25 EU-Staaten gesetzliche Mindestlöhne gibt, nur eben in Deutschland nicht. Aber dieser politische Druck hat inzwischen zumindest die SPD zum Einlenken gebracht.
CDU und FDP folgen indes noch immer der absurden Idee, man müse mehr Billig-Jobs anbieten. Davon gibt es mehr als genug und sie führen alle nur dazu, dass die Kaufkraft sinkt, der Binnenmarkt geschwächt wird und noch mehr Arbeitsplätze gefährdet werden.
Wann wir diese Fehlentwicklung umkehren können, dazu kann ich natürlich weder ein Datum nennen, noch eine Prognose wagen. Ich bin mir nur sicher: Je mehr die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn spürbar unterstützen, desto größer wird die Chance für ihn.
Mit solidarischen Grüßen
Petra Pau
23. Februar 2007
|