Sehr geehrter Willi Müller,
ich habe zweierlei gelernt: Man soll die Dinge beim Namen nennen, um verstanden zu werden. Und man soll zugleich die Worte wägen, um nicht das Gegenteil zu bewirken.
Sie beziehen sich auf die Aussagen von Oskar Lafontaine, ich vermute auf die zu Fremdarbeitern. Dazu habe ich mich geäußert, auch öffentlich. Und ich habe dazu eine Aktuelle Notiz geschrieben. Sie können sie unter http://www.petrapau.de/aktuell/index_an.htm nachlesen.
Ganz klar: Die auch von mir kritisierten Äußerungen von Oskar Lafontaine haben für mich mit einer modernen linken Partei nichts zu tun. Doch nun kommt mein Aber. Oskar Lafontaine deswegen als Rassisten zu bezeichnen, das finde ich unangemessen. Ich habe dafür keinen Grund und ich gebe zu bedenken: Das würde letztlich tatsächliche Rassisten verharmlosen.
Ich suche die Auseinandersetzung und Klärung mit Oskar Lafontaine. Und wer eine bundesweite Linkspartei will, der muss sich auf noch viele inhaltliche Konflikte einstellen. Mit einem neuen Namen und guten Umfragen ist es nicht getan. Es gibt Gründe, warum es bisher keine große Linkspartei gab. Und es gibt Chancen für eine neue große Linkspartei. Versuchen wir es, aktiv.
Petra Pau
6. August 2005
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