Lieber Werner O. Kramer,
es findet seit Jahren eine grandiose, eine skandolöse Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben statt. Das ist ungerecht, das ist unsozial und dagegen muss man kämpfen. Je mehr es gemeinsam tun, desto besser. Das beginnt übrigens bei der weit verbreiteten und inzwischen auf oft akzeptierten Meinung, das müsse so sein. Nix da! Es gibt soziale Alternativen.
Nun habe sich seit 15 Jahren eigene Erfahrungen mit Linken aus Ost und West. Schließlich war ich zehn Jahre lang Vorsitzende in dem einzigen Ost-West-PDS-Landesverband, nämlich in Berlin. Da erfährt und lernt man viel. Und da hat es nicht nur ab und zu gerumpelt.
Trotzdem oder gerade deswegen sage ich: Es bringt auf Dauer nicht viel, wenn man den kleinsten gemeinsamen Nenner pflegt und offensichtliche Differenzen verdrängt. Deshalb will ich inhaltliche Klärungen zwischen der PDS und der WASG und nicht nur den Streit um Parteinamen.
Wir haben eine Chance. Nutzen wir sie klug.
Solidarische Grüße nach Lübeck,
Petra Pau
16. Juni 2005
|