Linksbündnis & Preis

liebe petra,
 
ich teile deinen standpunkt, dass es darauf ankommt, den widerstand gegen den sozialabbau zu bündeln. eine zersplitterung der linken kann dazu nicht beitragen. profilierungsbedürftige - zumeist männer - sozialdemokratischer prägung sind eine hürde (und eine bürde). wir werden sie nicht so schnell los; aber wir müssen m. e. die hürde nehmen. fragt sich nur, ob das so schnell und mit gewinn geht, oder ob bis zur nächsten gelegenheit gewartet und inzwischen vorarbeit geleistet werden muss. eine einigung um jeden preis, insbesondere bei einseitiger preistreiberei, ist nachteilig, und bringt am ende eher verlust als gewinn.

beste grüsse aus düsseldorf
christel convent
13. Juni 2005

Liebe Christel,

die PDS bietet der WASG an, auf ihren offenen Listen für den Bundestag zu kandidieren. Das finde ich richtig und wichtig. Es ist im Moment auch das einzige rechtlich sichere Konstrukt für die bevorstehende Bundestagswahl.

Darüber hinaus wird geprüft, ob aus PDS und WASG eine neues Bündnis, vielleicht sogar eine neue linke Partei werden könnte. Das birgt Chancen und Risiken. Wobei ich nicht dafür bin, einseitig die Risiken zu betonen.

Aber natürlich hast Du Recht: Eine Einigung um jeden Preis nützt niemandem. Und einseitiges Pokern gefährdet das Projekt, ehe es überhaupt Gestalt annehmen kann.

Die PDS hat angeboten, ihren Parteinamen zu ändern. Die WASG fordert nun, selbst das Kürzel „PDS“ müsse verschwinden. So geht man nicht mit potentiellen Partnern um. Das wäre übrigens auch unredlich gegenüber Wählerinnen und Wählern in den alten Bundesländern.

Mehr will ich im Moment dazu nicht sagen. Noch laufen die Verhandlungen und noch gibt es Chancen, die Kräfte der PDS und die der WASG zu bündeln.

Mit solidarischen Grüßen

Petra Pau
15. Juni 2005

 

 

15.6.2005
www.petra-pau.de

 

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