Sehr geehrter Joachim Kluge,
Vorgestern war ich in NRW, Coesfeld und weitere Orten. Ich half der PDS bei der Wahlvorbereitung. Denn damit sie zu den Landtagswahlen kandidieren kann, muss sie in jedem Wahlkreis ca. 100 Unterschriften sammeln. Das ist, wie Sie ahnen, in NRW kein leichtes Unterfangen. Als ich abfuhr, hatten wir 80 Unterschriften beisammen. Das lässt hoffen. Aber es bleibt für die PDS in NRW noch viel zu tun, die Zeit rennt, Unterstützung ist gefragt.
Der erste, der mir seine Unterschrift auf dem offiziellen Formular gab, war übrigens ein FDP-Mitglied. Ich bin Demokrat, meinte er, ich wähle ihre Partei nicht, aber ich will, dass sie gewählt werden können. Der zweite war SPD-Mitglied und frustriert. Er wünschte mir Glück. Viele Arbeitslose unterschrieben, auf der Straße und abends bei der Podiums-Veranstaltung.
Angesichts dieser frischen Erfahrungen freue ich mich sehr, dass Sie sich für die PDS in NRW engagieren wollen. Bei den Kommunalwahlen hat die PDS in ihrem Ort ein achtbares Ergebnis erzielt, las ich im Internet. Daran lässt sich sicher anknüpfen.
Da Sie vor Ort offenbar kein PDS-Mitglied persönlich kennen, empfehle ich ihnen einen kleinen Umweg. Fragen Sie beim PDS-Landesvorstand nach, der Vorsitzende heißt Paul Schäfer. Sie erreichen ihn telefonisch über die Nummer 0211/358907 oder per e-mail über pds-nrw@t-online.de. Ich werde ihr Schreiben an mich parallel dorthin weiterleiten. Weitere PDS-Adressen ihn ihrer Nähe finden Sie übrigens unter www.pds-nrw.de/KV_NRW.htm.
Ansonsten haben Sie natürlich Recht: Wir brauchen endlich Veränderungen, aber nicht irgendwelche. Die CDU hat sich angesichts der 5,2 Millionen registrierten Arbeitslosen heute wieder mit einem 10-Punkte-Plan in Szene gesetzt. Löhne sollen gesenkt, Arbeitnehmerrechte gemindert und Sozialstandards gekappt werden. Ein sozialer Crashkurs, der auch ökonomisch unsinnig ist. Der ohnehin kranke Binnenmarkt würde weiter geschwächt.
Die PDS schlägt stattdessen einen neuen Gesellschaftsvertrag und eine Agenda sozial vor.
Mit solidarischen Grüßen
Petra Pau
3. März 2005
(Die e-mail von Joachim Kluge wurde hier gekürzt, aber nicht entstellt wieder gegeben.)
|