Die Bundeskanzlerin, „Pro Reli“ und das 8. Gebot

Das Berliner Volksbegehren „Pro Reli“ hat einen Etappensieg verbucht. Dazu erklärt Petra Pau, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und deren Berlin-Beauftragte.

Der Jubel-Gesang von „Pro-Reli“ ist groß und prominent. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel stimmt inzwischen ein - höchst doppelzüngig.

Sie lobt einen Berliner Volksentscheid als Demokratie-Gewinn und verschweigt, dass ihre Partei Volksentscheide im Bund noch immer verhindert.

Sie freut sich für „Pro Reli“ und verschweigt, dass dieselbe Initiative das interkulturelle Unterrichtsfach „Ethik“ egoistisch abschaffen will.

Öffentlich verheißt „Pro Reli“ mit Gottes Segen mehr Freiheit. Praktisch bricht „Pro Reli“ mit dem 8. Gebot: „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden...“

„Ethik“ lebt vom Dialog aller Kulturen und Religionen. Wer dem eine Religion nach der anderen entziehen will, erstickt den multikulturellen Dialog.

Es ist widersinnig, Integrations-Gipfel zu zelebrieren und zugleich Integrations-Bemühungen im Alltag - fromm, fröhlich, scheinheilig - zu verteufeln.

„Pro Reli“ ist eine nostalgische Lobby-Veranstaltung, fürstlich protegiert und finanziert. Eine moderne, multikulturelle Hauptstadt braucht Besseres.
 

Berlin, den 24. Januar 2009

 

 

24.1.2009
www.petra-pau.de

 

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