Für einen gesellschaftlichen Ratschlag gegen Rechts

Zu den aktuellen politischen Auseinandersetzungen zum und über den neuen Rechtsextremismus erklärt Petra Pau, PDS im Bundestag:

1. 

Das Thema ist nicht neu. Es ist wieder mal präsent, in den Parteien, in den Medien, im Alltag. Nur im Bundestag spielt es bisher keine Rolle.

2. 

Stattdessen bekämpfen sich die selbstbetont demokratischen Parteien mit wechselseitigen Vorwürfen. Sie agieren taktisch, nicht analytisch.

3. 

Ich fordere weder Sondersitzungen des Bundestages, noch des Bundesrates, die sich in Symbolik oder Partei-Politik erschöpfen.

4. 

Aber beide Verfassungsorgane sollten zu einem „gesellschaftlichen Ratschlag“ einladen, der Tiefe fordert und Weite fördert.

5. 

Das wäre ein Öffnungs-Schlag gegen den üblichen Politik-Strich und positiv gegen den allgemeinen Demokratie-Schwund.

6. 

Die Ansätze gegen Rechtsextremismus sind vielfältiger, als offiziell debattiert wird. Noch vielfältiger sind die wichtigen Alltags-Erfahrungen.

7. 

Es geht längst nicht nur um rechtsextremistische Aufmärsche. Vakant sind demokratische, soziale und libertäre Werte, inmitten der Gesellschaft.

8. 

Im Bundestag trennen die Parteien politische Welten. Trotzdem oder umso mehr sollte es endlich einen antifaschistischen Konsens geben.

Deshalb fordere ich die Vorsitzenden der Bundestags-Fraktionen auf, ihren Partei-Aktionismus einzustellen und stattdessen einen „gesellschaftlichen Ratschlag gegen Rechts“ zu befördern, der Zivilcourage ermöglicht und bestärkt.
 

Berlin, den 14. Februar 2005

 

 

14.2.2005
www.petra-pau.de

 

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