Der Palast der Republik hat eine Lebens- und eine Asbest-Geschichte. Die Sanierung musste sein. Leider war sie auf Abschied und nicht auf "Belebung" angelegt.
Der Palast der Republik steht noch, hässlich, aber mit einem Zig-Millionen-Eigenwert. Daran ändert auch der Beschluss des Bundestages für den Wiederaufbau der Berliner Schloss-Fassaden nichts
Er schließt nicht aus, Palast-Teile in den Neubau zu integrieren. Er widerspricht nicht der Idee, Teile des Palastes schnell wieder zu nutzen.
Für beides gibt es Ideen und Interessenten.
Eine Zwischen-Nutzung wäre daher ein doppelter Brücken-Schlag: Die sperrende Ödnis zwischen Ost und West könnte belebt werden. Und dem künftigen Sinn der Spree-Insel könnten Impulse erwachsen.
Berlin hatte nach der Vereinigung drei zentrale Plätze zu gestalten: Im Tiergarten entstand ein Areal, das Parlament und Regierung symbolisiert. Der Potsdamer Platz signalisiert Wirtschaftsmacht. Bleibt - im magischen Dreieck - der Schloss-Platz, als lebendiger Ort selbstbestimmter und weltoffener Bürgerinnen und Bürger.
Berlin, den 22. Oktober 2002
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