Gedenkkonzert zum 100. Geburtstag von Kurt Schwaen am 28. Juni 2009
Grußwort aus dem Konzert-Programm
Petra Pau (DIE LINKE.), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
und Schirmherrin unseres Gedenkkonzertes:

Das Team in meinem Bundestagsbüro ist gut gemischt: halb Ost, halb West. Da treffen unterschiedliche Erfahrungen und Erinnerungen aufeinander. Das kann durchaus spannend sein. Doch wer Kurt Schwaen war, wissen inzwischen alle. „Was du nicht mit drei Tönen sagst, das sagst du auch nicht mit hundert.“ Das zitierte mir prompt eine Mitarbeiterin (West), als wir jüngst auf Kurt Schwaen zu sprechen kamen. Ein Kollege (Ost) singt sofort sein Lied „Wer möchte nicht im Leben bleiben“. Der DEFA-Film „Man nannte ihn Amigo“ war ihm genau deshalb in Erinnerung geblieben.

Ich gehöre zu einer Generation, die von Kurt Schwaen mitgeprägt wurde. Persönlich lernte ich ihn erst später kennen, in den 1990er Jahren in Marzahn-Hellersdorf. Er lag damals offenbar mit meiner Partei über Kreuz. Aber dann erreichte mich die Botschaft: Wenn Petra Pau mir den neuen Mitgliedsausweis persönlich bringt, dann bin ich wieder dabei. Der große Kurt Schwaen bat mich. So etwas vergisst man ein Leben lang nicht. Und längst hatte mein CD-Player mehr Schwaen in petto, als das schöne Lied vom schlichten Leben.

Als Kurt Schwaen seinen 98. Geburtstag feierte, da versprach er mir in seinem Garten: „Petra, zu meinem 100. trinken wir gemeinsam eine Flasche Wein.“ Es sollte nicht sein. Stattdessen trank ich daheim ein Glas Rotwein in Gedanken und im Gedenken an Kurt Schwaen.

Seine Musik hatte er stets einer besseren Welt gewidmet. Und sein Leben. Es ist eine übliche Floskel, wenn man sagt: Er hinterlässt eine Lücke. Ich befürchte nur: Bislang stimmt es leider. Umso wichtiger ist es, dass Konzerte wie dieses dem Vergessen wehren.
 

 

 

28.6.2009
www.petra-pau.de

 

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