Polnische Zwangsarbeiter erhalten nach 60 Jahren Gedenksteine

Sie hießen Irena, Zofia C., Zofia Z., Alfreda, Maria W. , Maria M., Stafania, Jadwiga, Helena, Ryszarda, Isabella, Lucyna, Anna, Janina, Helena, Aleksandra, Stanislawa, Krystina P., Krystina O. und Kazimira. Als sie am 4. September 1943 bei einem Bombenangriff in ihrer Unterkunft in der Grenzstraße 16 im Berliner Wedding starben, waren die jüngsten 14 und die älteste 21 Jahre alt.

Die 20 jungen Frauen waren aus Polen verschleppt und zur Zwangsarbeit bei der AEG verpflichtet worden. Den Luftschutzbunker durften sie nicht aufsuchen. Wie so viele ihrer Leidensgefährten in ganz Berlin, fanden sie auf dem Parkfriedhof Marzahn ihre letzte Ruhestätte.

Nun ließen die Bezirksämter von Mitte und Marzahn-Hellersdorf in der Grenzstraße 16 bzw. auf dem Parkfriedhof Gedenksteine aufstellen, um an dieses traurige Kapitel deutscher Geschichte zu erinnern. Die Gräber wurden in Anwesenheit des Botschafter Polens von Geistlichen geweiht.

Zugleich konnten polnische Angehörige die Gräber der jungen Frauen besuchen. Im Rahmen eines Zeitzeugenprojektes, unterstützt von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Bezirksmuseen, trafen sich außerdem Schüler aus beiden Bezirken mit den Angehörigen und mit ehemaligen Zwangsarbeitern.

Herr Boleslaw Zajaczkowski, selbst fast 5 Jahre lang zur Zwangsarbeit verschleppt, erinnerte: „Es waren meine Freundinnen und sie stammten, so wie ich, aus Lodz. Einer der Überlebenden - Danuta Bartkowiak - habe ich, als sie starb, versprochen, diese Tragödie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“

Spenden erbeten

Der Gedenkstein vor dem ehemaligen Wohnheim in der Grenzstraße konnte durch Spenden finanziert werden. Der Gedenkstein für den Parkfriedhof wurde von polnischer Seite angefertigt.

Die Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf und Mitte, Dr. Uwe Klett (PDS) und Joachim Zeller (CDU), bitten um weitere Spenden für die Kosten der Fahrt, Unterbringung und Verpflegung der 14 polnischen Gäste: