PDS: Am 1. September gemeinsam gegen das „Bombodrom“
Konzentration auf Anti-Kriegstag

Märkische Allgemeine, 14.7.2003

NEURUPPIN/BERLIN - Die PDS hat auf einer Demonstration gegen den geplanten Truppenübungsplatz bei Wittstock zu „zivilem Ungehorsam“ aufgerufen. Alle Formen des Protestes müssten genutzt werden, sagte ihr außenpolitischer Sprecher Wolfgang Gehrcke am Sonnabend vor rund 150 Demonstranten in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin). Anlässlich des Anti-Kriegstages am 1. September sollten sich alle Gruppen auf das so genannte „Bombodrom“ konzentrieren und dort gemeinsam protestieren.

Am vergangenen Mittwoch hatte das Bundesverteidigungsministerium entschieden, das Gelände in der Kyritz-Ruppiner Heide weiterhin militärisch zu nutzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Areal bis 1992 von der Sowjetarmee betrieben worden. Seither wehren sich Nachbargemeinden und Bürger gegen die Wiederaufnahme der Flüge von Militärmaschinen.

Gehrcke betonte, die juristischen Verfahren zum Bombenabwurfplatz seien noch lange nicht abgeschlossen. Dies betreffe einerseits die von der rot-roten Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern angekündigte Klage. Schließlich sei die Müritz-Region von den Übungsflügen stark betroffen und müsse auch angehört werden. Außerdem seien weitere neun Klagen von Anliegergemeinden und Naturschutzverbänden vorbereitet. Die PDS-Bundestagsabgeordnete Petra Pau erklärte, sie schließe „jede Wette ab“, dass über kurz oder lang auch Bomber anderer Staaten in der Heide üben würden.

Die Grünen-Bundeschefin Angelika Beer sagte in Berlin, sie wolle die weitere militärische Nutzung des Bombenabwurfplatzes verhindern. Beer verwies dabei auf einen entsprechenden Beschluss des Grünen-Parteirats vom Mai dieses Jahres. Begründet wurde dies unter anderem mit einer gesundheitlichen Belastung der Bevölkerung und einem nicht plausibel nachgewiesenen Bedarf. dpa/MAZ
 

 

 

14.7.2003
www.petra-pau.de

 

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