Von unserem RedakteurHeinz Holtgrefe
Der Wind weht der PDS symbolisch schon längere Zeit ins Gesicht, in Bremen tat er es auch in Wirklichkeit: Spitzenkandidat Klaus-Rainer Rupp und die Bundestagsabgeordnete Petra Pau hatten bei ihrem Wahlkampfauftritt auf dem Hanseatenhof schwer mit Sturmböen und Regenschauern zu kämpfen. Tapfer forderten sie vor spärlicher Kulisse dazu auf, am Sonntag PDS zu wählen oder besser noch, gleich zur Briefwahl ins Wahlamt zu gehen.Die Argumente dafür, das Kreuz bei der Partei des demokratischen Sozialismus zu machen, lieferte Petra Pau, eine der beiden Bundestagsabgeordneten. Eine große Koalition, das habe sich in Berlin gezeigt, führe zu einer Politik des Größenwahns.Dann ging die Frau mit der markanten roten Kurzhaarfrisur auf die jüngste Geschichte, insbesondere auf den Irak-Krieg ein. Bremen war beteilgt am Krieg, führte sie aus, das Land habe Rüstungstransporte über seine Häfen zugelassen. Deshalb PDS wählen, wenn einem der Frieden am Herzen liegt. Nächstes Beispiel war die Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt Europa. Ein gutes, ehrgeiziges Ziel, wie Pau findet. Nur passe dazu nicht, dass der nigerianische Autor Uche Nduka aus Bremen abgeschoben werden solle.Hart ins Gericht ging die Bundestagsabgeordnete mit der Agenda 2010 von Bundeskanzler Schröder. Wer ein Signal dagegen setzen will, hat nur eine ehrliche Wahl: PDS. Das Land brauche Reformen, aber in eine andere Richtung. Sie forderte die Einführung einer Vermögensteuer und einer Ausbildungsplatzabgabe.Klaus-Rainer Rupp lobte die ökologische Opposition in Bremen, jetzt brauche das Land auch eine wirtschaftspolitische und eine soziale Opposition.
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