Aus der Mitteldeutschen Zeitung: 8.3.2002 - Von Wohnbedingungen angenehm überrascht 6.3.2002 - Erinnerungen aufgefrischt 5.3.2002 - Keine Spuren von jammernden Chefs
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Aus Mitteldeutsche Zeitung,
Arbeitsbesuch Von Wohnbedingungen angenehm überrascht Petra Pau im Asylbewerberheim Friedersdorf Von unserer Redakteurin Iris Lademann | ||||
Friedersdorf/MZ. Das Gespräch mit den in Friedersdorf wohnenden Asylbewerbern hatte die Stellvertretende Vorsitzende der PDS-Bundestagsfraktion, Petra Pau, anlässlich ihres Arbeitsbesuches im Kreis gestern zwar gesucht, doch die Verständigung gestaltete sich eher schwierig. Es lag aber nicht am nicht Wollen auf Seiten der Asylbewerber, sondern am nicht Können. Sie beherrschen einfach die deutsche Sprache nicht, bestätigte der Ausländerbeauftragte im Landratsamt, Uwe Schild. Woher soll die Motivation auch kommen? wirft er die Frage in den Raum. Sie dürfen nicht arbeiten - höchstens mal bei kleineren Handgriffen helfen für einen Euro pro Tag-, wissen nicht, ob sie hier bleiben dürfen oder wieder abgeschoben werden., hat Schild in gewisser Weise Verständnis für das Verhalten der meist jungen Männer. Die Stellvertretende Vorsitzende der PDS, in deren Aufgabengebiet auch die Ausländerpolitik fällt, schaut sich in den Räumlichkeiten des Heimes, das gegenwärtig Zuhause für 180 Asylbewerber ist, um und zeigt sich angenehm überrascht von den Lebensbedingungen. Es ist hier um Klassen besser, als ich es aus anderen Bundesländern kenne, meinte sie anerkennend. Da gibt es beispielsweise in den einzelnen Flachbauten kleine Küchen, in denen sich die Bewohner ihr Essen selbst zubereiten können. Das sei vor allem deshalb von Vorteil, meint der Ausländerbeauftragte, weil in den unterschiedlichen Kulturen ja auch anders gekocht und andere Dinge gegessen werden. Weiterhin gibt es Bäder mit Duschen sowie Waschküchen. Petra Pau fiel vor allem auf, dass die einzelnen Zimmer von den Bewohnern ganz individuell gestaltet werden können. Doch das größte Problem, unterstrich der Ausländerbeauftragte nochmals, sei, dass die Leute nicht arbeiten dürfen und oftmals jahrelang auf eine Entscheidung (warten) müssen, was mit ihnen passiert. Vor allem die Kinder, die hier zur Schule gehen, und die Jugendlichen litten sehr darunter. | ||||
Aus Mitteldeutsche Zeitung,
Kommunaltour Erinnerungen aufgefrischt Bundestagsabgeordnete Petra Pau in Droyßig von unserer Redakteurin Karin Grossmann | ||||
Droyßig/MZ. Die PDS-Bundestagsabgeordneten sind auf Kommunaltour in Sachsen-Anhalt. Petra Pau, seit 1998 als Direktkandidatin in Berlin in den Bundstag gewählt, besuchte gestern Zeitz und Droyßig. In Zeitz stattete sie gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Ria Theil dem Polizeirevier einen Besuch ab. Im Gespräch mit Revierleiter Rüdiger Burmeister fand sich Pau, die Mitglied des Innenaussschusses ist, in der innenpolitischen Position bestätigt, dass es weniger um Repression als vielmehr um Vorbeugung von Straftaten gehe, worunter sie hauptsächlich die Schaffung von Arbeitsplätzen und soziale Bindungen verstehe. Sie nutze den besuch auch, um Gespräche zum Zivil- und Katastrophenschutz zu führen.
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Aus Mitteldeutsche Zeitung,
Politikerin auf Stippvisite Keine Spuren von jammernden Chefs Petra Pau besuchte Unternehmen der Region | ||||
Gräfenhainichen/MZ/hü. Petra Pau dämpfte gestern schnell den Optimismus. Geld habe ich nicht in der Tasche, sagte die stellvertretende PDS-Fraktionschefin im Bundestag. Und um Finanz- und Wirtschaftskraft drehte sich die Stippvisite der Berliner Politikerin, die die Gräfenhainichener Firma Hunke (Marmor und Granit) und die Elektroschmelze besuchte. Das Klischee von jammernden Unternehmern fand keine Bestätigung, sagte sie am Abend als Fazit. Vielmehr habe sie tatkräftige Menschen kennengelernt, mit denen man gut über die Chancen für die Zukunft debattieren kann. Schnell war man beim Thema Schule und Bildung. Und die gelernte Pionierleiterin und Unterstufenlehrerin für Deutsch und Kunsterziehung in ihrem Element. Warum nur hat sie dann Firmen besucht? Die Partei wolle ihre Wirtschaftskompetenz beweisen, so PDS-Landtagsabgeordneter Matthias Gärtner, der Banken aufforderte, mehr Risikokapital den ostdeutschen Firmen zur Verfügung zu stellen. So könne Arbeitslosigkeit - in Gräfenhainichen beträgt die Quote 21,5 Prozent - abgebaut werden. Frau Pau möchte dabei vor allem auf eigene Potentiale setzen. Im Osten den Westen nachzubauen, davon riet sie ab. Die neuen Bundesländer dürfen nicht zum Altenheim der Bundesrepublik werden, so die 38-jährige, die davon ausgeht, dass es auch auf lange Zeit weiter Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) geben wird. Es muss dabei aber die Chance auf einen Anschluss an den Arbeitsmarkt bestehen, erklärte sie. Derzeit gibt es in der Region Gräfenhainichen 872 Menschen, die Teilnehmer an aktiver Arbeitsmarktpolitik sind. Diese Zahl ist bereits gesunken. Gräfenhainichens Bürgermeister Harry Rußbült (PDS) deutete an, dass die Stadt 2003 bei der Gegenfinanzierung von ABM Probleme bekommen könnte. Deshalb bat er seine Studienkollegin aus einem früheren Leben, ihren Einfluss geltend zu machen, um die Kommunalfinanzen nicht weiter zu kürzen. Die Diplom-Gesellschaftswissenschaftlerin verwies - Auch wenn das Thema unerotisch klingt - auf den Föderalismus. Damit war das Land im Spiel. Rußbült, der für die Kürzungen aus der Landeshauptstadt kein Verständnis - Die Taktik steht über dem Ziel - aufbrachte, konnte berichten, dass er aber auch aus Magdeburg Bewilligungsbescheide für die Baggerstadt erwartet. Das ist die größte kommunale Investition in der Region, sagte das Stadtoberhaupt, das die Summe auf 5,3 Millionen Euro bezifferte. Ferropolis ist eine gewaltige Chance, sagte PDS-Landtagskandidat Werner Reckziegel, aber auch ein gewaltiges Risiko. | ||||
8.3.2002
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