Gegen Hass- und Gewaltspirale

Bundestag, 30. Oktober 2020, Aktuelle Stunde - Lehren aus den Attentaten in Frankreich
Rede von Petra Pau

1. 

Um es vorab erneut klar zu sagen: DIE LINKE lehnt Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung konsequent ab.
 
Folglich verurteilen wir die jüngsten Attentate in Frankreich.
Unser Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen.

2. 

Noch ist die Aufklärung nicht abgeschlossen. Aktuell sprechen wir u. a. von zwei Attentaten in Nizza. Aber es geht um mehr.
 
Nachdem Stand der Ermittlungen hatten sie einen dhihadistischen Hintergrund. Das verurteilen wir scharf.

3. 

Wer aber dhihadistische Terroristen mit dem Islam sowie mit Muslimen gleichsetzt, macht einen Fehler. Er beschuldigt pauschal Unschuldige.
 
Das Christentum in seiner Vielfalt, das Jüdische, der Islam und weitere Religionen gehören gleichberechtigt zu unserem Land.

4. 

Und so stimme ich in der Sache dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazcyek, zu. Er erklärte gestern:
 
„Wer (...) Terror über Menschen bringt, der hat sich an der Menschheit vergangen, der hat (...) gegen den Koran und den Propheten gehandelt.“

5. 

Zudem weiß ich aus eigener Ansicht, dass es hierzulande muslimische Initiativen gibt, die sich für multikulturelle Zusammenarbeit engagieren.
 
Sie sind wichtig für die Demokratie, sie verdienen gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung.

6. 

Wer allerdings die Attentate in Frankreich und anderswo missbraucht, um Hetze und Feindschaft gegen den Islam zu predigen, versündigt sich.
 
Wer es dennoch vorsätzlich tut, ist Stichwortgeber für rechtsextreme Attentäter, für eine Gewaltspirale. Dagegen ist DIE LINKE klipp und klar.
 
 

[download] Stenographischer Bericht, pdf-Datei

[als Video]

 

 

30.10.2020
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