Über die Kunst, richtig zu wählen

Gastkommentar von Petra Pau auf der Website von Natalie Rottka, Direktkandidatin der PDS im Wahlkreis 81 Charlottenburg-Wilmersdorf

18. September 2002

Klavier spielen ist ganz einfach. Man muss nur zur rechten Zeit die richtige Taste treffen. Der Tipp ist überliefert. Und er trifft auch auf andere Künste zu. Zum Beispiel auf die Frage: Wie wähle ich richtig? Na klar, indem ich zur rechten Zeit die richtigen Kreuze setze.

Die rechte Zeit ist übersichtlich, es ist der 22. September, der Tag der Bundestags-Wahl. Was richtig kreuzen heißt, darüber streiten sich natürlich die Parteien. Das Ganze nennt sich Wahlkampf und der strebt dem Finale zu.

Politik-Forscher kennen Nicht-Wähler, Stamm-Wähler, Wechsel-Wähler, Jung-, Alt- und taktische Wähler. Umfrage-Institute verdienen sich in Wahlzeiten eine goldene Nase. Zudem mangelt es nicht an verwirrenden Empfehlungen.

Grüne in Pankow empfehlen, SPD zu wählen. Sozialdemokraten werben in Kreuzberg-Friedrichshain für grüne Exoten. Ich möchte an eine schlichte Erfahrung erinnern: Wer Links haben will, muss Links wählen - also PDS.

Das sage ich auch allen Taktikern, die wägen, wie sie am besten das eine oder andere Ergebnis beeinflussen können. „Ist meine PDS-Stimme nicht verloren?“, werde ich gefragt. „Rot-grün ist doch besser, als Schwarz-Gelb“, wird mir bedeutet. „Seien Sie mal ehrlich“, löchern mich Journalisten.

Klavier spielen kann Musik sein. Wenn zur rechten Zeit die gewollte Saite klingt. Übersetzt: Wahlen sind keine Umfrage des statistischen Bundesamtes. Es geht darum, politische Weichen zu stellen, Signale zu setzen. Wer also mehr soziale Gerechtigkeit und eine verlässliche Friedenspolitik will, der muss halt genau das wählen, also PDS. Nur so begreift Rot-Grün auch, dass ihre zellebrierte Erfolgs-Bilanz mitnichten gut ist. Nur so lässt sich wirklich ein Rechtsruck verhindern. Und der hat in Deutschland einen Namen: Stoiber!

Warum Rot-Grün für Berlin nicht gut war, will ich nur an einem Beispiel verdeutlichen. Die Stadt, das Land ist finanziell am Ende. Dafür gibt es viele Gründe: Alt-Lasten, Größen-Wahn, Banken-Skandal...

Wussten Sie, dass die Steuerreform der rot-grünen Bundesregierung Berlin jährlich noch weit mehr kostet, als die Risiko-Abschirmung der Bank? Und kennen Sie das Rezept von FDP und CDU, wie Berlin angeblich zu retten sei?

Noch mehr Schulden und Massen-Entlassungen im öffentlichen Dienst. Beides will die PDS nicht. In Berlin nicht und im Bund nicht. Wir wollen Umsteuern, politisch und finanziell. Deshalb: Gehen Sie wählen und zwar gut, am besten Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS).
 

 

 

18.9.2002
www.petra-pau.de

 

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