Der Vorschlag ist gut, aber nicht hinreichend. Das zeigen auch die ersten Reaktionen darauf. Sie reduzieren sich fast durchweg auf die
desolate Finanzlage Berlins, auf die Schuld- und Schuldenfrage.
Eine Hauptstadt ist aber mehr als ein Haushaltsposten. Deshalb bedarf es
eines länder- und parteiübergreifenden Konsens darüber, was die Republik von ihrer Haupt-Stadt erwartet und was dementsprechend die Hauptstadt von der Republik erwarten darf.
Diese Frage ist aus historischen Gründen ungelöst. Sie würde sich aber
selbst dann stellen, wenn das Land Berlin schwarze Zahlen schriebe.
Deshalb ist es geboten, die Hauptstadt-Frage von der Schulden-Frage und allemal von begrenzter Partei-Politik zu entkoppeln.
Berlin, den 23. Januar 2004
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