1. Mai - Berliner Mischung

1 - Antifa-Demo; Foto: Axel HildebrandtSeit Jahren versucht die rechtsextreme Szene den 1. Mai und die Hauptstadt zu ‚besetzen'. Sie marschierte mit reichlich Tausend Kameraden in Lichtenberg auf. Das Verwaltungsgericht hatte ihnen gestattet, Reichskriegsflaggen und Trommeln mitzuführen. Bürgerprotest verhinderte den geplanten Verlauf der Nazi-Demo. Nebenbei: Die SFB-Redaktion der Abendschau (rbb) ließ Politiker von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen zu Wort kommen. Dass unter anderen Senator Flier, die Bürgermeisterinnen von Kreuzberg-Friedrichshain und Lichtenberg, Reinauer und Emmerich (alle PDS), sowie Gesine Lötzsch und Petra Pau (PDS im Bundestag) die antifaschistischen Proteste aktiv unterstützten (1), war dem Sender kein Wort wert. Das zum Teil brutale ‚Kesseln' der angereisten Polizei wurde weitgehend ausgeblendet. Dem stellv. Bezirksvorsitzenden der PDS in Lichtenberg, Michael Stadler, wurde zum Beispiel die Kniescheibe gebrochen.
 
2 - Schmalszstullen auf der DGB-Demo; Foto: Heidi WagnerDie zentrale DGB-Kundgebung fand in Berlin statt. Bundeskanzler Schröder sei ausgeladen worden, hieß es vorab. Rund 15.000 Berlinerinnen und Berliner nahmen teil - darunter auch Sozial-Senatorin Heidi Knake-Werner (PDS) und Stefan Liebich (PDS-Landes- und Fraktionsvorsitzender). DGB-Chef Sommer kritisierte die rot-grüne Bundespolitik und ihre Agenda 2010. Er forderte eine „soziale EU“. Sie war in der Nacht um zehn neue Mitgliedsländer erweitert worden.3 - Talk in Treptow; Foto: Axel Hildebrandt Der stellv. Landesvorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Rißmann, rief zum Widerstand gegen die Politik des rot-roten Senats auf, während ein Gewerkschafter selbst geschmierte Schmalzstullen an Petra Pau (PDS) und Wolfgang Wieland (Grüne) verteilte (2).
 
Der Springborn-Klub in Johannisthal ist ein beliebter Treff für die PDS in Treptow. 5 - Spende für Friedensglocke; Foto: Axel HildebrandtHier feierte sie auch mit Anwohnerinnen und Anwohnern den 1. Mai. Junge Sozialisten aus den Niederlanden waren zu Gast. Günther Herlt signierte Bücher, auf dem Grill brutzelten Steaks und die Musik spielte Schunkel-Hits. Petra Pau kam zur Talk-Runde dazu (3) und warb dafür, am 13. Juni unbedingt wählen zu gehen. Europa war auch im Bötzow-Viertel in Prenzlauer Berg Thema. „Dreiviertel aller Beschlüsse im Bundestag werden über die EU vorbestimmt. 6 - Talk bei Bötzows; Foto: Axel HildebrandtAuch deshalb ist es wichtig, die europäische Linke zu stärken“, meinte Petra Pau in einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit Hans Modrow (MdEP) und Helmut Scholz (EU-Kandidat der PDS). (6) Die PDS im Kiez ist seit Jahren überaus rege und anerkannt. Gegenüber, im Volkspark Friedrichshain, steht eine Friedensglocke. Sie war ein Geschenk Japans an die DDR. 7 - Maifest in Hellerssdorf; Foto: Heidi WagnerPetra Pau half mit einer Spende, sie zu pflegen (5). Schon tags zuvor hatte die PDS Marzahn-Hellersdorf in den Mai gefeiert, mit neugierigen Jugendlichen aus Berlin-Schöneberg (7).
 
Das größte Berliner Mai-Fest findet seit Jahren in Kreuzberg statt. Wieder kamen Zehntausende auf den Mariannen-Platz. Hündinnen und Hunde nicht mitgezählt. 4 - Plausch in Kreuzberg; Foto: Axel HildebrandtPetra Pau besuchte, wie jedes Jahr, das bunte Treiben, nebst PDS-Rund (4). Auch auf der Oranienstraße wurde gefeiert, multi-kulturell. „MyFeier“, war das diesjährige Motto. Mehrere „revolutionäre“ Demos nahmen ihren Lauf, ebenfalls alternativ und gewaltfrei. Unter dem Kirchendach diskutierten PDS, Grüne und das Sozialbündnis Berlin kontrovers über Alternativen. Derweil hatte die schreibende und sendende Zunft Stellung bezogen, um nicht zu verpassen, ob und wann „Kreuzberg wieder explodiert“. Gegen 20 Uhr kam es dann zu den ‚üblichen' Krawallen. Die Spätabendschau sprach von einer „Kreuzberger Mischung“.
PS: Nun durfte auch die PDS-Bürgermeisterin gegen Gewalt und für einen politischen 1. Mai werben.
 

Notiert von Axel Hildebrandt
 
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1.5.2004
www.petra-pau.de

 

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